Freitag, 19. April 2024

Großübung mit dem THW OV Duisburg 28. bis 30. Oktober

Auf Einladung des THW Ortsverband Duisburg, veranstalteten die Johanniter Unfallhilfe, Ambulante Erstversorgung e.V. und die Löschgruppen Walsum und Buchholz ein gemeinsames Übungswochenende.

Übungsschwerpunkte waren:

  • Verlegung von Einheiten im Marschverband
  • Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten des Katastrophenschutzes bei einer Großschadenslage
  • Aufbau eines Bereitstellungsraum
  • Digitalfunkausbildung

Am Freitag begann das Übungswochenende am Wedaustadion, wo sich alle beteiligten Einheiten im Bereitstellungsraum einfanden, um dann im Marschverband mit ca. 19 Fahrzeugen nach Münster-Handorf zu fahren. Ziel war dort das Übungsareal des THW OV Münster. Nachdem Eintreffen wurde sofort mit der Einrichtung des Bereitstellungsraum begonnen. Die Unterbringung erfolgte diesesmal "feldmäßig", d.h. die Einheiten wurden in Zelten untergebracht. Dazu führte die LG401 (FF Walsum) ein Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollcontainer AB-MANV (Massenanfall von Verletzten) mit, worauf die Zelte verlastet waren. Die LG401 bildete mit der LG701 einen Löschzug.

Folgendes Szenario wurde für dieses Wochenende angenommen:

Am heutigen Donnerstag, 27.10.2016 ereignete sich um 15:32 Uhr in Ibbenbüren ein Tagesbruch in der ehemaligen Zeche Westfalen. Dieser war so groß, dass Erschütterungen einen Wert von 6,2 auf der Richterskala erreichten. Das Beben war bis zum Ruhrgebiet spürbar. Viele Gebäude im Münsterland, insbesondere Altbauten, sind betroffen. Ortschaften sind ohne Strom, da die Hauptversorgungsleitung beschädigt wurde.

Auch die Stadt Münster wurde schwer getroffen. Da sich das Unglück zur Feierabendzeit ereignete, gab es viele Verkehrsunfälle und dadurch auch viele Verletzte. Die Feuerwehr Münster ist mit nahezu allen verfügbaren Kräften im Einsatz. Die Bürger werden aufgerufen, nur echte Notfälle bei der Feuerwehr zu melden und für andere Zwecke das Bürgertelefon 115 anzurufen. Die Stadt hat zusätzlich die Nummer 0251-492-9999 als Hotline eingerichtet. Vorsorglich hat die Stadt Münster alle Gasversorgungsleitungen abgestellt, da es zu viele Leckagen im Stadtgebiet gibt.

Am Samstagmorgen wurde um 4:30 der Alarm für die anwesenden Einheiten ausgelöst, die Feuerwehr musste folgende Einsatzstellen im Laufe des Tages abarbeiten:

  • Gefahrguteinsatz mit Menschenrettung und Einrichtung einer Not-Dekontamierungsplatz
  • Abgabe von Atemschutzgeräteträgern zur Rettung eines THW-Trupps in einem eingestürzten Haus
  • Menschenrettung aus einem Kanalschacht
  • Suche von Verschütteten in einem eingestürtzen Haus
  • Riegelstellung und Brandbekämpfung zum Schutz eines Tanklagers

Nach einem weiteren Nachbeben wurde die Feuerwehr zu einem Gelände der Bundeswehr geschickt, aus einem dort befindlichen Tank trat als Gefahrstoff Organisches Peroxid aus. Auf dem Tank lag ein Mitarbeiter, seine Tochter stand in der Nähe des Tankes. Aufgabe der Feuerwehr war nun die Rettung der zwei Personen und den Austritt des Gefahrstoffes zu Unterbinden. Da für parallel laufende Einsätze des THWs sechs Geräteträger an das THW abgegeben wurden, musste der Not-Dekon-Platz durch das THW aufgebaut werden. Die Menschrettung wurde in der Körperschutzform 2 durchgeführt, da für diesen Gefahrstoff nur leichte Schutzkleidung erforderlich war. Die dekontaminierten Patienten wurden dann für die weitere Versorgung an den Behandlungsplatz der Johanniter Unfallhilfe übergeben.

Die sechs Geräteträger wurden bei einem eingestürzten Haus im Einsatzabschnitt des THWs eingesetzt. Dort waren 2 Helfer des THW in Not geraten, die von der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet wurden.

Danach wurde eine Pause eingelegt, damit die Einsatzkräfte Frühstücken konnten. Die Zeit wurde u.a. auch für die Digitalfunkausbildung genutzt.

Um 14:30 lief der zweite Übungsabschnitt an. Diesmal wurden die beiden HLFs getrennt eingesetzt. Die LG401 musste bei drei eingestürzten Gebäuden erkunden, ob sich noch Menschen in den Trümmern befanden. Das HLF der LG701 hatte in einem anderen Abschnitt die gleiche Aufgabe, dort musste eine Person aus einem Schacht gerettet werden. Während dieser Maßnahmen wurde ein fortentwickelter Brand gemeldet, der ein benachbartes Tanklager bedrohte. Der Zug wurde nun für die Riegelstellung wieder zusammen eingesetzt. Da kein Hydrant zur Verfügung stand, musste eine Wasserversorgung über Pendelverkehr eingerichtet werden. Dazu wurde ein 5000l-Wasserbehälter aufgebaut, die 401er übernahmen die Riegelstellung und bekamen zur Unterstützung noch Kräfte der LG701 unterstellt, während das HLF der 701 das Löschwasser heranfuhr. Da es sich bei dem Brand um ein Echtfeuer handelte, konnte mit der Brandbekämpfung erst begonnen werden, als genügen Löschwasser zur Verfügung stand. Nach ca. 2 Std. war das Feuer aus. Damit war der Übungsteil beendet, die Einsatzbereitschaft wurde wieder hergestellt und damit begann am späten Abend der gemütliche Teil des Wochenendes.

Am Sonntag wurde der Bereitstellungsraum wieder abgebaut und es ging wieder im Marschverband nach Duisburg.

Für dieses wirklich schöne Wochenende bedanken wir uns beim THW OV Duisburg und bei der THW-Jugend die als Verletztendarsteller fungierten!!!

 

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